1. Sprung zur Servicenavigation
  2. Sprung zur Hauptnavigation
  3. Sprung zur Unternavigation
  4. Sprung zur Suche
  5. Sprung zum Inhalt
  6. Sprung zum Footer

Ernährung

Meldungen zum Thema

Jeder dritte kardiovaskuläre Todesfall geht auf falsche Ernährung zurück

Studie des Kompetenzclusters "nutriCARD" über den Zusammenhang von Fehlernährung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
In Europa sterben jedes Jahr 1,55 Millionen Menschen durch Fehlernährung. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Friedrich-Schiller-Univer­si­tät Jena, des Instituts für nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft (INL) und des Kompetenzclusters nutriCARD. Die Forschenden haben darin die Bedeutung der Ernährung für kardiovaskulär bedingte Todesfälle im Zeitraum zwischen 1990 bis 2019 analysiert. Ihre Ergebnisse haben die Forschen­den im European Journal of Preventive Cardiology veröffent­licht. 

In der Studie konnte gezeigt werden, dass jeder sechste Todesfall in Europa auf eine unausgewogene Ernährung zurückzuführen ist. „Bei den Herz-Kreis­lauf-Erkrankungen ist rund ein Drittel der Todesfälle mit einer Fehlernährung assoziiert“, erläutert Theresa Pörschmann, die Erstautorin der Studie und Doktorandin am Lehrstuhl für Biochemie und Physiologie der Ernährung der Universi­tät Jena. Auf die 27 Mitgliedstaaten der EU entfallen demnach rund 600.000 vorzeitige Todesfälle – etwa 112.000 davon auf Deutschland. Prozentual betrachtet sterben in Europa die meisten Menschen an ernährungs­bedingten Herz-Kreislauf-Erkran­kungen in der Slowakei (48 Prozent) und in Belarus (47 Prozent). Die niedrigsten Anteile finden sich in Spanien (24 Prozent). In Deutschland sind 31 Prozent aller kardiovaskulären Todesfälle auf eine unausgewogene Ernährung zurückzuführen.

Die Studie zeigt zudem, welche Ernährungsfaktoren den größten Einfluss auf die vorzeitigen Todesfälle hatten. „Es sind leider immer wieder die gleichen Lebensmittel, von denen wir entweder zu wenig oder zu viel essen“, so Pörschmann. Insbesondere gehören zu den negativen Einflussfaktoren der Verzehr von zu wenig Vollkornprodukten und zu wenig Hülsenfrüchten, gefolgt von einer Ernährung mit zu viel Salz und zu viel rotem Fleisch. 

Ein Drittel der Todesfälle bei Menschen unter 70
Auch die Art der Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie die Verteilung zwischen den Geschlechtern und in unterschiedlichen Alters­gruppen wurden unter­sucht. Der Großteil der Todesfälle entfiel dabei auf ischämische Herzkrankheiten, wie Erkrankungen der Herzkranzgefäße, gefolgt von Schlaganfällen und hypertensiver Herzkrankheit. In ca. 30 Prozent aller vorzeitigen Todesfälle waren die Betroffenen jünger als 70 Jahre. Insgesamt haben die Forschenden 13 unterschiedliche Arten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 13 verschiedene Ernährungsfaktoren untersucht.

Tatsächlicher Effekt der Ernährung wahrscheinlich noch größer
In der Studie sind Faktoren wie Alkoholkonsum und eine zu hohe Energiezufuhr, die Übergewicht und Diabetes mellitus Typ 2 verur­sachen kann, noch gar nicht berücksichtigt“, erläutert Prof. Stefan Lorkowski vom Institut für Ernährungswissenschaften der Uni Jena. „Dies sind weitere wichtige Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, ergänzt Dr. Toni Meier vom Institut für nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft in Halle. „Die tatsächlich durch eine unausgewogene Ernährung bedingten kardio­vasku­lären Todesfälle dürften also noch deutlich höher liegen.“

Seit 2019 steigt der Anteil der ernährungsbedingten Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Die Analyse basiert auf Daten der globalen Krankheitslastenstudie (Global Burden of Disease Study) und betrachtet insgesamt 54 Länder in West-, Ost- und Zentraleuropa sowie Zentralasien, die von der Weltgesundheitsorganisation als „europäische Region“ zusammengefasst werden. Hierzu gehören neben den EU-Mitgliedsstaaten und weiteren europäischen Ländern auch mehrere Staaten Vorder- und Zentralasiens, wie Armenien, Aserbaidschan, Israel, Kasachstan, Kirgisistan, Russland, Tadschikistan, Türkei, Turkmenistan und Usbekistan.

Zwar steigt die Zahl ernährungsbedingter Todesfälle weltweit aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung und steigender Lebens­erwartung an, doch ihr Anteil an den Todesfällen insgesamt sinkt. „Bis 2015 hat sich der Anteil an ernährungsbedingten Herz-Kreislauf-Erkrankungen stetig verringert. Seit 2019 steigen die Zahlen allerdings wieder leicht“, bilanziert Prof. Lorkowski. Die aktuellen Ergebnisse verdeutlichten erneut das große präventive Potenzial einer ausgewogenen Ernährungsweise für die Herz­gesund­heit. „In Deutschland haben wir noch viel Luft nach oben und könnten viele vorzeitige Todesfälle verhindern.“

Original-Publikation:
Pörschmann T, Meier T, Lorkowski S. Cardiovascular mortality attributable to dietary risk factors in 54 countries in the WHO European Region from 1990 to 2019: an updated systematic analysis of the Global Burden of Disease Study. European Journal of Preventive Cardiology 2024. https://dx.doi.org/10.1093/eurjpc/zwae136

Zitiert nach einer Pressemitteilung der Friedrich-Schiller-Univer­si­tät Jena vom 30.04.2024

Daten und Fakten zur Männergesundheit

Aktuelle Daten und qualitäts­gesicherte Fakten rund um Lebenslagen, Gesundheit und Krankheit von Männern finden Sie auf der Daten und Fakten-Seite des Männer­gesundheitsportals.

Natio­nales Diabe­tes­in­for­ma­tions­portal

Das Natio­nale Diabe­­tes­­in­for­­ma­­tions­­portal bietet quali­täts­gesicherte Infor­ma­tionen zur Vor­beu­gung und Behand­lung von Dia­betes sowie zum Leben mit der Erkran­kung.

Ernährung für Männer: So isst Mann erfolgreich!

Gesund essen und trinken ist auch Männer­sache und mit der passenden Strategie sogar ein köst­liches Abenteuer. Das Bayrische Staats­ministerium für Umwelt und Ver­braucher­schutz hat Informa­tionen und Tipps rund um eine gesunde Ernährung für Männer zusam­men­gestellt.

Ernährungspodcast von IN FORM

Wie esse ich im Alltag gesund und lecker? Was ist wirklich sinn­voll, wenn ich fit bleiben will – und welche aktuellen Tipps gibt es aus der Wissen­schaft? Der neue Podcast von IN FORM "SPITZ DIE LÖFFEL!" bietet Wissens­wertes rund um ausge­wogene Ernäh­rung.

Ernährungsradar

Der Ernährungs­radar prüft Argumente in der Ernährungs­debatte, bereitet den aktuellen Stand des Wissens auf und bietet gesicherte Ernährungs­infor­mationen für alle.

Wie Ernährung Krankheiten beeinflusst

Viele Erkrankungen sind ernährungsbedingt oder werden entscheidend durch die Ernährung beeinflusst. IN FORM gibt Ihnen einen Überblick.